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A-Netz


B72 Zugfunk

Schreibabteil DB mit TEKADE B72

TEKADE ZUGTELEFON BEDIENTEIL B72

Hersteller: TE-KA-DE Modell: B 72 y Bauzeit: 1962-1969

Das B72y ist eine Spezialausführung des B72 für den Zugpostfunk der Deutschen Bundesbahn.

Erste Erwähnung in der Fachpresse im Einführungsjahr 1962, die DB ersetzte auch alle Siemens-Versuchsanlagen. Die Anlagen für den TEE waren für die vorhandene Bordspannung 220V~ ausgelegt, die Ausführung für F-Züge waren 12V-Anlagen; diese Spannung erzeugte ein Kohledruckregler aus den dort vorhandenen 24Volt (20-30V). Die Anlagen wurden auf einheitliche Grundplatten mit Traggriffen montiert, so konnte im Servicefall schnell getauscht werden.

Die Sprechstelle befand sich jeweils in einen umgerüsteten Waschraum, beim TEE war dort auch die Technik hinter einer Wand versteckt, beim F-Zug verschwand die Technik unter den Sitzen. Die übergroße Technikbox stammte noch von den ausgebauten Siemens Anlagen 516Y350a ...

Prinzipschaltung:

Prinzipschaltbild Zugtelefon TEKADE B72


Rufnummern 1965:

Rufnummern Zugtelefon 1965


Nachfolger war 1971 die Volltransistor Anlage B95Y.

Betriebsabwicklung:

Bedient wird die Anlage von der Zugsekretärin. Sie schaltet bei Orten, die in einem Plan festgelegt sind, mit Hilfe des Kanalschalters auf die jeweils nächstgelegene Feststation. Will ein Reisender vom Zug aus ein Gespräch führen, so meldet er es bei der Zugsekretärin an. Diese hebt, wenn die grüne Freizeichenlampe leuchtet, den Handapparat ab und drückt die Funkruftaste. Meldet sich die Vermittlungsbeamtin vom Oberleitplatz, so teilt sie ihr Zugnummer und gewünschte Rufnummer mit. Ist die Verbindung hergestellt, so kann der Reisende entweder vom Schreibabteil aus sprechen, über den Handapparat der Zugsekretärin, oder wenn er Wert darauf legt, während des Gespräches allein zu sein, von der Sprechzelle aus. Hat nach Gesprächsende der ferne Drahtteilnehmer aufgelegt, so schaltet sich die Vermittlungsbeamtin am Oberleitplatz ein und teilt die angefallene Gesprächsgebühr mit. Diese wird dann von der Zugsekretärin kassiert.

Soll ein Reisender im Zug von außen angerufen werden, so ist zunächst der dem jeweiligen Zugstandort nädistgelegene Oberleitplatz anzurufen. Im Falle eines Irrtums wird von der Post auf den richtigen Platz weitervermittelt. Von hier aus wird mit Selektivruf der Fernschnellzug angerufen. Das Zugpersonal ruft nun den Namen des Betreffenden aus. Er kann dann wie vorher vom Schreibabteil oder von der Sprechzelle aus sein Gespräch führen.

Werbung: Original Pressebilder

TEKADE A-NETZ B72 ZUGTELEFON

TEKADE A-NETZ B72 ZUGTELEFON

TEKADE A-NETZ B72 ZUGTELEFON

TEKADE A-NETZ B72 ZUGTELEFON



Aus dem Kursbuch Winter 72/73:

Von den meisten TEE- und IC-Zügen aus können Sie jeden Teilnehmer der öffentlichen Fernsprechnetze im In- und Ausland anrufen. Auch Sie selbst sind im Zug erreichbar. Anmeldungen nehmen die Zugsekretärinnen bzw jedes Fernamt der Deutschen Bundespost entgegen. Bei Gesprächen vom Zuge aus werden ein Zuschlag zu den Postgebühren {für Funkgespräche) und die Umsatzsteuer erhoben. In den meisten TEE- und IC-Zügen sind Zugsekretariate eingerichtet, in denen Sie einer Zugsekretärin diktieren oder auch selbst schreiben können. Die Benutzungsgebühr beträgt für jede angefangene Viertelstunde 3 DM und für kleinere Schreibarbeiten bis zu 5 Minuten Dauer 1 DM, jeweils einschließlich Umsatzsteuer. Telegramme, die im Zuge aufgegeben werden, können kostenfrei diktiert oder geschrieben werden.Unsere Zugsekretärin erledigt Ihre Korrespondenz postfertig; sie führt Briefmarken und übergibt Ihre eiligen Briefe beim nächsten Halt der Post.

Sie steht unseren ausländischen Gästen auch für fremdsprachige Diktate oder Dolmetscherdienste gern zur Verfügung.

Die Geheimhaltung Ihrer Korrespondenz ist jeder Sekretärin selbstverständlich. Unsere Zugsekretärin weiß, daß sie sich bei Verstößen gegen die Geheimhaltungspflichten strafrechtlichen Folgen aussetzt.

Vorbestellungen für die Benutzung der Zugsekretariate werden für eine Dauer bis zu 2 1/2 Stunden von allen Haltebahnhöfen der TEE- und IC--Züge entgegengenommen und an die zuständige Vormerkstelle weitergeleitet. Bei Nichterscheinen des Vorbestellers erlischt die Anmeldung nach einer Viertelstunde.

Der Zugtelefondienst hat Vorrang vor dem Schreibdienst.

Auskunft erteilen die Zugsekretärinnen und jedes Fernamt der Deutschen Bundespost.

Netz: A-Netz (A1-Netz)


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